Inkontinenz ist eine schwere Belastung für die Haut, die schnell zu Hautschäden führen kann. Um dies zu verhindern, ist eine sorgfältige Hautpflege und hygienische Versorgung mit Inkontinenzprodukten unerlässlich.
Wo Inkontinenz besteht, sind die Hautprobleme nicht weit. Ist die Haut einer inkontinenten Person immer wieder dem Kontakt mit Schweiss, Stuhl und/oder Urin ausgesetzt, kann es innerhalb kurzer Zeit zu Hautveränderungen kommen. Typische Symptome sind entzündliche Rötungen, allergisch bedingte Reizungen oder auch „inkontinenzassoziierte Dermatitis“ oder kurz IAD. Diese Hautschäden können Betroffene schwer belasten.
Dieses Krankheitsbild ist unter den Begriffen „Windelausschlag“ oder „Windeldermatitis“ nicht nur professionellen Pflegekräften wohl bekannt, sondern auch Eltern. Im Mittelpunkt der vorbeugenden Pflegemassnahmen stehen die gründliche, aber schonende Reinigung der Haut sowie der anschliessende Aufbau eines wirksamen Hautschutzes. Für die Gesunderhaltung der Haut spielt aber auch eine grosse Rolle, inwieweit die zur Anwendung kommenden aufsaugenden Inkontinenzprodukte einen sicheren Hautschutz bieten können.
Experten, die sich mit Inkontinenz befassen, haben vier Risikofaktoren ausfindig gemacht, die allein oder im Zusammenwirken die Gesundheit der Haut erheblich beeinträchtigen können:
Wenn die Haut über längere Zeit Feuchtigkeit ausgesetzt ist, quillt sie auf und lockert ihre Struktur. Dadurch neigt sie dazu, Wasser zu verlieren und auszutrocknen. Gleichzeitig reduziert ein feuchtes Milieu den Säuregehalt der Haut und beeinträchtigt so deren Barrierefunktion gegenüber Mikroorganismen, die krank machen können.
Im Urin enthaltene Bakterien und deren Enzyme (Ureasen) können aus Harnstoff stark alkalischen Ammoniak bilden, der den natürlichen pH-Wert von etwa 4,5 – 5,5 kritisch erhöht und damit den Säureschutzmantel der Haut zerstört.
Im Stuhl enthaltende Reste von Verdauungsenzymen – im Darm zuständig für die Aufspaltung von Eiweissen, Kohlehydraten und Fetten – greifen die Bestandteile der Haut direkt an, vor allem bei Diarrhö.
Beim Waschen wird der Säureschutzmantel der Haut regelmässig weggewaschen. Gleichzeitig wird die Haut entfettet und in ihrer Barrierefunktion geschwächt. Beides umso mehr, wenn alkalische Seifen verwendet und nicht vollständig abgewaschen werden.
Aus den vier Risikofaktoren wird ersichtlich, wie wichtig es ist, vorrangig den pH-Wert der gesunden Haut zu erhalten und damit den Säureschutzmantel vor Angriffen zu schützen.
Genau genommen ist es ein Teufelskreis, in den die Haut bei Inkontinenz gerät: Zum einen müssen die an der Haut haftenden, aggressiven und geruchsintensiven Körperausscheidungen sorgsam entfernt werden. Zum anderen führt häufiges Waschen zur nachhaltigen Zerstörung des Säureschutzmantels. Schon das Waschen nur mit Wasser bedeutet immer ein kurzfristiges Abwaschen des Säureschutzmantels von der Hautoberfläche. Kommen zusätzlich noch stark alkalische, schäumende Seifen zum Einsatz, addieren sich die Belastungen zu einem aggressiven Mix, der eine massive Schädigung des Säureschutzmantels zur Folge hat.
Alkalische Seifen entziehen der Haut ausserdem wertvolle Hautfette, die als natürliche Feuchthaltefaktoren für die Elastizität und Undurchlässigkeit der Hornschicht sorgen. Ebenso trägt heisses Wasser zum Verlust solcher Hautfette bei und fördert die Austrocknung der Haut. Gefahr droht der Haut aber auch beim Waschen bzw. Reiben mit textilen Waschlappen.
All diese schädigenden Einflüsse lassen sich durch folgende Empfehlungen ausschalten:
Wird die Haut nach der Reinigung nicht sorgfältig abgetrocknet, kann sie aufquellen und auskühlen. Nasse Haut ist auch weniger widerstandsfähig für Reibung oder Druckeinwirkungen, was wiederum das Risiko für Hautverletzungen erhöht. Ein Abrubbeln der Haut mit dem Handtuch sollte deshalb vermieden werden. Vielmehr sollte sie sanft tätschelnd getrocknet werden, um Schäden durch Reibung zu vermeiden.
Besonders wichtig ist das sorgfältige Trocknen der Hautfalten im Genitalbereich bzw. der Analfalten, um einem Aufquellen der Haut und eventuellen Entzündungen vorzubeugen. Gegebenenfalls sollten weiche Vliesstoffkompressen eingelegt werden, um den Haut-zu-Haut-Kontakt zu vermeiden.
Die oberste Schicht der Haut, die sogenannte Epidermis, besteht aus etwa 15 bis 20 Zelllagen. Diese Lagen sind durch Kittsubstanzen fest miteinander verbunden, damit sie ihre Barrierefunktionen erfüllen können. Aber die Hornschicht ist nicht gänzlich undurchlässig. Durch die Ausgänge der unzähligen Talg- und Schweissdrüsen sowie der Haare sind Follikelöffnungen vorhanden, durch die eine direkte Aufnahme von fett- und wasserhaltigen Substanzen erfolgen kann. In einem bestimmten Umfang können Substanzen aber auch „transzellulär“, also durch die Zellen der Hornschicht in die Haut eindringen. Somit kann die Haut quasi von aussen mit entsprechenden Wirkstoffen gepflegt und mit Spezialpräparaten wirksam gegen die Zersetzungsprodukte von Urin und Stuhl geschützt werden.
Ein Beispiel dafür ist die MoliCare® Skin Hautschutzcreme. Sie bildet auf der Haut einen transparenten Schutzfilm, der die Haut atmen lässt, zugleich aber eine sichere Hautinspektion ermöglicht, um eventuelle Entzündungen rechtzeitig zu erkennen. Ein weiteres Plus ist, dass durch die Hautschutzcreme die Saugleistung aufsaugender Inkontinenzprodukte nicht eingeschränkt ist.
Für die Gesunderhaltung der Haut spielt es eine grosse Rolle, wie „sicher“ die zur Anwendung kommenden aufsaugenden Inkontinenzprodukte sind. Insbesondere Pflegekräfte kennen aus praktischer Erfahrung die hautschädigenden Folgen qualitativ minderwertiger Produkte. Sie können allergische Reaktionen und Entzündungen oder inkontinenzassoziierte Dermatitis zur Folge haben. Die wichtigsten Anforderungen an ein Inkontinenzprodukt sind:
Diesen aktiven Hautschutz bieten alle MoliCare® Inkontinenzprodukte durch ihre Curly Fibre Technologie und den speziellen Produktaufbau mit Materialien, die unabhängigen dermatologischen Tests unterzogen wurden.