Fachgesellschaften, Selbsthilfeverbände und auch kommerzielle Unternehmen möchten aktiv zur Verbesserung der Lebensumstände inkontinenter Menschen beitragen. Das Angebot ist vielseitig und kann auch anonym genutzt werden.
Mit etwa neun Millionen Betroffenen gilt Inkontinenz als eine der häufigsten Alterserkrankungen in unserer Gesellschaft. Dies liegt nicht zuletzt am demographischen Wandel hin zu einer überalterten Gesellschaft – eine Entwicklung, die das Gesundheitssystem schon lange nicht mehr ignorieren kann. So bieten mittlerweile Fachgesellschaften, spezialisierte Kliniken und Selbsthilfeverbände vielseitige Hilfen an. Aber auch Krankenkassen und Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, wie HARTMANN bieten hilfreiche Informationen und können als Ansprechpartner dienen. Betroffene und deren pflegende Angehörige können sich über das Internet oder telefonisch direkt mit ihren Fragen und Problemen an die verschiedenen Einrichtungen wenden. Einige wichtige Anlaufstellen für Rat und Hilfe bei Inkontinenz werden hier vorgestellt.
Die Schweizerische Gesellschaft für Blasenschwäche (SGfB) wurde im Juni 2001 gegründet. Gezielte Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere durch Beiträge in öffentlichen Medien ist wichtig, um die Blasenschwäche aus der Tabuzone zu befreien.
Die Schweizerische Gesellschaft für Blasenschwäche möchte in diesem Sinne dazu beitragen, dass sich die Öffentlichkeit des Problems bewusstwird und über Ursachen, vorbeugende Massnahmen und Behandlungsmöglichkeiten dieses häufigen Leidens informiert wird. Wichtig ist es, die Blasenschwäche zu enttabuisieren und die Betroffenen zu ermuntern ihre Scham zu überwinden und offen über ihre Probleme zu sprechen.
Die Schweizerische Gesellschaft für Blasenschwäche hat sich zum Ziel gesetzt, Betroffene und/oder Familienangehörige sowie andere interessierte Personen über Vorbeugung, Abklärung und Behandlungsmöglichkeiten in allen die Blasenschwäche betreffenden Fragen zu informieren und zu beraten.
Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V. arbeitet seit 1987 daran, die „peinliche“ Erkrankung Inkontinenz aus der Tabuzone zu holen. Damit möchte sie den Leidensdruck von Betroffenen nehmen und den Weg freimachen, für eine verbesserte Diagnose und Behandlung.
Auf ihrer Website informiert sie über die verschiedenen Inkontinenzformen und -erkrankungen. Sie bietet Adressen ärztlicher Beratungsstellen, von Reha-Kliniken, Kontinenz- und Beckenboden-Zentren sowie von Kontinenz-Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland. Außerdem kann umfangreiches, kompetentes Informationsmaterial angefordert werden:
Interdisziplinäre Kontinenz- und Beckenbodenzentren beschäftigen sich neben der Prävention und Diagnostik von Inkontinenz auch mit der Therapie und Versorgung von Patienten. Dabei arbeiten ärztliche und nicht-ärztliche Fachbereiche eng zusammen, um das Wohlbefinden Betroffener zu steigern.
Damit die fachliche Qualität der Einrichtungen sichergestellt ist, müssen sie sich zertifizieren lassen. So hat zum Beispiel die Deutsche Kontinenz Gesellschaft als medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft, ein eigenes Zertifizierungssystem für Kontinenz- und Beckenbodenzentren entwickelt. Eine Übersicht der Zentren findet sich unter:
www.kontinenz-gesellschaft.de/Kontinenz-und-Beckenboden-Zentren
Selbsthilfegruppen und -verbände sind mittlerweile zahlreich im Internet vertreten. Sie arbeiten zum Teil regional, agieren zum Teil aber auch überregional und bundesweit. Der Auftritt und die Programme dieser Vereine sind sehr unterschiedlich. Welches den Problemen und Bedürfnissen des einzelnen Betroffenen am besten entspricht, wird bei einer Internet-Recherche klar. Eines scheint aber allen Selbsthilfevereinen gemeinsam zu sein: ihr Anliegen, Betroffene und deren Angehörige unabhängig zu informieren.