Jeder Schweizer trinkt pro Jahr im Durchschnitt über 1000 Tassen Kaffee. Kein Wunder: Denn Kaffeetrinken macht nicht nur wach. Es gehört zu unserer Kultur. Doch wer seiner Blase etwas Gutes tun will, verzichtet besser auf Koffein. Warum und wie, verraten wir hier.
Für viele Menschen ist ein Leben ohne Kaffee unvorstellbar. Wer jedoch an Blasenschwäche leidet, für den lohnt es sich, gerade diese Gewohnheit zu hinterfragen. Die gute Nachricht: Die harntreibende Wirkung, die Sie bei Inkontinenz vermeiden sollten, kommt nicht vom Kaffee – sondern vielmehr vom darin enthaltenen Koffein.
Die Studien sind leider eindeutig: Bereits etwas weniger als 250 mg Koffein täglich reichen, um langfristig eine mässige bis schwere Inkontinenz zu begünstigen. Und zwar unabhängig vom Alter, Geschlecht oder möglichen persönlichen Risikofaktoren. Das entspricht in etwa zwei Tassen Filterkaffee, da eine Tasse im Schnitt etwa 125 mg enthält. Wer Kaffee nur des Geschmacks wegen mag, hat es theoretisch einfach: Denn sie oder er kann ja auf entkoffeinierte Kaffees zurückgreifen. Das Problem ist aber vielmehr die körperliche Koffeinabhängigkeit, die regelmässige Kaffeetrinker*Innen unweigerlich entwickeln. Und die bekommt man bei der Entwöhnung zu spüren.
Das gewohnte Koffein fehlt plötzlich und führt zu Entzugserscheinungen, so etwa Kopfweh, Gereiztheit und Verstopfung. Noch mehr spürt man aber eine ungewohnte Müdigkeit. Der Grund: Regelmässiger und starker Kaffeekonsum stört das natürliche Gleichgewicht zwischen Adrenalin und seinem Gegenspieler, dem Nukleosid Adenosin. Von letzterem schüttet der Körper dann in der Folge zu viel aus. Die natürliche Balance stellt sich jedoch nach etwa einer Woche, spätestens nach 14 Tagen wieder ein.
Ein weiteres Symptom des plötzlichen Koffein-Verzichts ist das Gefühl von Heisshunger. Dies kann zwei Gründe haben: Einerseits wird das Hungergefühl nicht wie einst durch eine Tasse Kaffee «gelindert». Und andererseits fehlen plötzlich die Kalorien, die man sich zuvor durch Milch und Zucker im Kaffee zugefügt hat.
Wer sich gemäss unserer Empfehlung vier Wochen Zeit nimmt, um sich vom Koffein zu entwöhnen, für den ist der erste Schritt der leichteste. Denn in den ersten zwei Wochen gilt es einfach nur, den Koffeinkonsum der Vorwoche zu halbieren. Ans Eingemachte geht es dann ab Woche drei. Da heisst es dann komplett auf Koffein verzichten. Aber keine Panik: Die körperliche Koffeinentwöhnung dauert gerade mal eine Woche – nur die Mentale etwas länger. In Woche vier geht es deswegen einfach «nur noch» darum, konsequent zu bleiben statt rückfällig zu werden.
Damit Ihr persönliches Projekt Kaffeeentwöhnung möglichst reibungsfrei gelingt, sollten Sie die folgenden Tipps beherzigen:
Jetzt bleibt uns nur noch, Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Projekt Koffeinentzug zu wünschen. Und vergessen Sie nicht: Die nötige Disziplin lohnt sich nicht nur für Ihre Blase, sondern für Ihr gesamtes Wohlbefinden. Denn nach den vier Wochen wachen Sie frischer und erholter auf als davor.