Ein Produkt von

„Stilles“ Leiden Reizblase – was wirklich hilft

Laufen Sie innerhalb von 24 Stunden bis zu 30 Mal auf die Toilette? Dann leiden auch Sie womöglich unter überfallartigem und plötzlich auftretendem Harndrang. Dieser kommt dabei so plötzlich und heftig, dass es kaum auszuhalten ist. Die ständige Sorge, nicht schnell genug eine Toilette zu finden, begleitet Betroffene mit einer Reizblase täglich und bedeutet oftmals einen völligen Rückzug aus dem normalen Leben. Doch Sie können etwas dagegen tun.

Reizblase: Was ist das und welche Beschwerden verbergen sich dahinter?

Lange Autofahrten, an der Kasse in der Schlange stehen oder mit Freunden einen Spaziergang machen – für manche Menschen ist das nicht möglich. Sie leiden unter überfallartigem und plötzlich auftretendem Harndrang und trauen sich deswegen oft nicht mehr, Ihre gewohnte Umgebung zu verlassen. Sie müssen tagsüber und auch nachts häufig die Toilette aufsuchen. Manchmal kommt es auch zu unfreiwilligem Urinverlust, der sogenannten Dranginkontinenz. Oder die Toilette wird gerade so im letzten Moment erreicht. Häufig begleitende Erkrankungen sind Verstopfung, Erektionsstörungen, Schlafstörungen und der Rückzug aus dem normalen Leben bis hin zur Depression.

Ursachen für eine Reizblase

Überaktive Blase, Dranginkontinenz, Reizblase ... für das weit verbreitete Beschwerdebild gibt es viele Bezeichnungen. Oft liegen aber keine klar erkennbaren Ursachen zugrunde. Begünstigende Risikofaktoren für eine Reizblase können unter anderem sein:

  • chronische Blasenentzündung oder Entzündung der Harnröhre,
  • Blasensteine,
  • eine Prostatavergrösserung,
  • ein Tumor,
  • Wechseljahre und Hormonmangel,
  • körperliche und seelische Belastungen,
  • eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr,
  • zu häufige und zu frühe Blasenentleerung.

Frauen sind meist häufiger und früher betroffen als Männer. Als gesicherte Risikofaktoren für die Entstehung werden zudem Alter und Übergewicht genannt.

Untersuchungsmöglichkeiten bei einer Reizblase

Wichtig ist, dass Sie mit den Symptomen einer Reizblase, ständigem Wasserlassen und einer Dranginkontinenz zum Arzt gehen, um die möglichen Ursachen der Beschwerden und Ihre persönlichen Risikofaktoren durch eine detaillierte Anamnese und Untersuchungen herauszubekommen. Andere mögliche Krankheiten wie neurologische Leiden oder einen Diabetes mellitus müssen ausgeschlossen werden.

Ärzte empfehlen dabei im ersten Schritt ein Miktionsprotokoll zur Dokumentation der Toilettengänge. Über mindestens 48 Stunden erfassen Sie dabei sämtliche Toilettengänge mit Angaben zu Urinmengen und möglichem Urinverlust.

Weitere mögliche diagnostische Massnahmen sind unter anderem:

  • Ultraschalluntersuchung der Harnwege,
  • Untersuchung der Prostata bei Männern,
  • eine Blasenspiegelung.

Die Therapie bei einer überaktiven Blase

Sind mögliche Ursachen und Krankheiten wie ein Diabetes mellitus, neurologische Störungen, eine Prostatavergrösserung, Tumoren oder Blasensteine ausgeschlossen, gibt es viele mögliche Behandlungswege bei einer Reizblase. Ihre Ärzte werden Sie zu Ihren individuellen Therapiemöglichkeiten genau beraten und die Therapie an die persönlichen Umstände anpassen.

Die Therapie einer Reizblase braucht allerdings Zeit. Werden Sie nicht ungeduldig oder setzen sich unter Druck. Für den Fall einer Urininkontinenz gibt es zudem Hilfsmittel wie Inkontinenzeinlagen oder Windeln, die Nässe und Geruch durch Urin verhindern.

Je nach Leidensdruck, Symptomatik, bereits durchgeführten Therapien und Ihren Vorlieben können mehrere Wege in Betracht gezogen oder kombiniert werden:

Die Blase kann bis zu einem bestimmten Grad trainiert werden. Dazu werden Ihnen Verhaltensmassnahmen an die Hand gegeben, mit denen Sie ein sogenanntes Blasentraining, also das Hinauszögern des Toilettenganges, lernen können. Sie erhalten Strategien zur Blasenkontrolle, lernen spezielle Übungen zum Beckenbodentraining und Ihre Trinkmenge zu regulieren.

Eine weitere Möglichkeit besteht in einer medikamentösen Therapie – immer in enger Absprache mit den behandelnden Ärzten. Hierbei erhalten Sie Medikamente, die Ihre Blasenmuskulatur regulieren und entspannen sollen.

Sollte Ihre Blase auf die durchgeführten Therapien nicht ansprechen, kann die Injektion eines bestimmten Botulinumtoxins hilfreich sein. Hierbei sorgt das Nervengift für eine Lähmung der Blasenmuskeln beziehungsweise einer Hemmung der Signalübertragung in der Blasenmuskulatur.

Auch eine Harnableitung über einen Blasenkatheter kann in Ausnahmefällen eine Therapieform darstellen und Entlastung bringen.

Fazit: Lassen Sie sich helfen!

Eine Reizblase kann ein grosses physisches sowie psychisches Problem darstellen. Der erste wichtige und vielleicht auch der schwierigste Schritt zur Linderung des Leidens ist der Gang zum Arzt. Trauen Sie sich und machen Sie sich keine Sorge: Niemand wird Sie auslachen. Vielmehr werden Sie genau untersucht, um den möglichen Auslöser für die überaktive Blase zu finden.

Je nach Ursache und Symptomatik gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Reizblase zu behandeln. Alle Therapien werden Ihnen von Ihrem behandelnden Arzt oder Urologen detailliert erklärt, mögliche Nebenwirkungen aufgezeigt und Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen. Hilfreich kann in jedem Fall ein physiotherapeutisch angeleitetes Beckenbodentraining sein, um eine geschwächte Muskulatur langfristig zu trainieren und zu kräftigen sowie Beschwerden dadurch zu lindern.

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den MoliNews

Abonnieren Sie noch heute unsere monatlichen MoliNews mit hilfreichen Tipps für ein aktives und unbeschwertes Leben.

MoliNews abonnieren