Der Reiz des Harndrangs während der Nacht weckt im normallfall die schlafende Person, damit beim Toilettengang die Blase entleert werden kann. Warum sich einige Erwachsene während des Schlafs einnässen, kann verschiedene Ursachen haben.
Bettnässen kommt nicht nur bei Kindern und Jugendlichen vor, auch viele erwachsene Frauen und Männer haben es das ein oder andere Mal erlebt, dass im Schlaf die Blase unkontrolliert entleert wurde. Wer einmal als Erwachsener "ins Bett macht" ist jedoch nicht gleich inkontinent. Vereinzeltes, unkontrolliertes Wasserlassen im Schlaf ist unbedenklich, denn medizinisch gesehen ist erst bei Betroffenen jenseits des 5. Lebensjahres von Enuresis die Rede, wenn mindestens über einen Zeitraum von drei Monaten zweimal monatlich nächtliches Bettnässen eintritt2,3 – oder vereinfacht ausgedrückt: Regelmässiger Urinverlust im Schlaf deutet auf eine Enuresis hin.
Erleben Sie regelmässige und häufige Schlafunterbrechungen aufgrund von vermehrtem Harndrang, spricht man von Nykturie4. Es kommt nicht zum unfreiwilligen Urinverlust, somit ist Nykturie keine Form der Inkontinenz. Nykturie ist die häufigste Ursache von Schlafstörungen. Haben Sie den Verdacht, dass Sie unter Nykturie leiden, wenden Sie sich am besten an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt.
Die genauen Ursachen für das Bettnässen als Erwachsener zu bestimmen kann äusserst schwierig sein, da Enuresis eine Begleiterscheinung einer zugrundeliegenden Krankheit ist. Die Gründe reichen von genetischer Veranlagung bis hin zu medizinischen Beschwerden. Auch die Psyche kann bei erwachsenen Bettnässern eine wichtige Rolle spielen.
Zu den möglichen Ursachen gehören:
Das Hormon AHD wird nachts verstärkt freigegeben und sendet Signale an den Körper, um die Harnproduktion herunterzufahren. Passiert das nicht, wird während der Nacht genauso schnell Harn gebildet wie tagsüber. Dies kann ein Überlaufen der Blase zur Folge haben und auch das unkontrollierte Entleeren auslösen5.
Eine überaktive Blase macht sich durch übermässigen Harndrang bemerkbar, der sich nur schwer unterdrücken lässt. Gelingt es vielen Betroffenen den Urinabgang tagsüber noch zu kontrollieren, entfällt während des Nachtschlafs die bewusste Kontrolle und es kommt zum ungewollten Harnverlust6.
Auch genetisch Faktoren spielen eine Rolle. Bei vielen Bettnässern ist eine familiäre Häufung zu beobachten, nahe Verwandte oder die Eltern der betroffenen Personen zeigen häufig ähnliche Symptome7.
Bettnässer sind oft "Tiefschläfer". Eine Verminderte Reizbarkeit oder Wahrnehmungsfähigkeit des Harndrangs während eines sehr tiefen Schlafes kann dazu führen, dass die Blase unkontrolliert entleert wird8.
Auch das seelische Befinden der Betroffenen spielt eine grosse Rolle. Erhöhter Stress, soziale Schwierigkeiten, mögliche Angstzustände und Traumata können Symptome hervorrufen9, 10.
Wer übermässige Mengen an Alkohol zu sich nimmt, sodass der Schlaf eher einem komatösen Zustand gleicht, wird weder von starkem Harndrang noch von auslaufendem Urin geweckt. Von Alkohol ist bei Inkontinenz grundsätzlich abzuraten, denn alkoholische Getränke stehen ganz oben auf der Liste der harntreibenden Lebensmittel.
Zugrunde liegenden Krankheiten, die zum Einnässen führen können, sind unter anderem:
Für die Behandlung der Enuresis ist es aufgrund dieser verschiedenen Ursachen in einem ersten Schritt wichtig, zusammen mit dem Arzt oder der Ärztin Ihres Vertrauens herauszufinden, wo die Störung liegt. Nur mit einer korrekten Diagnose kann die Therapie auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden und erfolgreich sein.
Die Ärztin oder der Arzt kann im ersten Gespräch eine fachkundige Diagnose über organische Ursachen stellen, folgende Methoden kommen hierbei in Frage:
Der zuständige Facharzt erstellt eine Krankheitsgeschichte des Betroffenen. Dabei werden auch Screenings für mögliche psychische Ursachen unternommen.
Häufig wird vom behandelnden Arzt zum Führen eines Blasen- oder Miktionstagebuchs (Toiletten- und Trinkprotokoll) geraten. Ein erster Schritt, um sich selbst darüber klarzuwerden, wann und wie viel Urin tatsächlich verloren wird. Hier können Sie ein solches Tagebuch direkt herunterladen und ausdrucken.
Basis-Untersuchungen beinhalten körperliche Untersuchungen, Urinproben und Ultraschalluntersuchung.
Weiterführende Untersuchungen umfassen eine Harnflussmessung (Uroflowmetrie). Hierbei wird die ausgeschiedene Harnmenge pro Sekunde gemessen. Anschliessend wird überprüft wieviel Urin in der Blase verblieben ist (Restharnbestimmung).
Je nach Befund stehen dem behandelnden/r Arzt/Ärztin folgende Therapiemöglichkeit zur Verfügung:
Hochwertige Inkontinenzprodukte können Ihnen einen ruhigen und trockenen Schlaf bescheren. Dabei ist zu beachten, dass es mehrere Besonderheiten gibt, die ein Inkontinenzprodukt speziell für die Nacht bewältigen muss:
Tagsüber befinden wir uns grösstenteils in einer aufrechten Lage oder in einer Sitzposition, wohingegen wir im Bett in einer waagerechten Liegeposition schlafen. Im Liegen erhält der Saugkörper des Produktes keine Unterstützung mehr durch die Schwerkraft, was das Einsaugen des Urins im Liegen erschwert. Deswegen sollten Inkontinenz-Hilfsmittel für die Nacht gewährleisten, dass in einer liegenden Position kein Urin an den Seiten ausläuft. Das wird durch einen Auslaufschutz und schnelles Aufsagen durch den Saugkörper sichergestellt. Die verwendeten Materialien bestehen idealerweise aus weichen Stoffen, da die Betroffenen die ganze Nacht "auf dem Produkt liegen", können raue Materialien den Tragekomfort erheblich beeinträchtigen.
Unser Tagesoutfit gleicht nicht unserem Nachtgewand. Zur Arbeit oder beim Einkaufen tragen wir mehrere "Schichten" Kleidung. Inkontinenzeinlagen beispielsweise, werden oft durch einen Klebestreifen in der Unterwäsche fixiert, eine zusätzliche Hose bietet mit ihrem dickeren, festen Stoff einen unterstützenden Halt. Dieses "Gerüst" entfällt beim Tragen eines Schlafanzuges oder, wenn lediglich Unterwäsche getragen wird. Das verwendete Produkt sollte sicherstellen, dass es beim Wenden und Drehen während des Schlafs nicht verrutsch.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Tragezeit des Produktes. Am Tag können Betroffene ihre Inkontinenzeinlagen oder Einweghöschen jederzeit wechseln, in der Nacht sollte Ihnen das möglichst erspart bleiben. Das Produkte sollte während der Schlafenszeit eine – oder bestenfalls mehrere – Blasenentleerungen standhalten, ohne dass Urin dabei ausläuft oder dabei ein Nässegefühl entsteht.
MoliCare® Premium Mobile 10 Tropfen Day & Night Protection: Diese anatomisch geformten und flexiblen Pants (auch Windelhosen oder Einweghöschen genannt) bestehen aus weichem, elastischem Material, und bieten somit einen angenehmen Tragekomfort. Die Pants fühlen sich an wie normale Unterwäsche und lassen sich ebenso einfach an- und ausziehen, zum Entfernen werden die Seitennähte einfach aufgerissen. Sie bieten Schutz während eines aktiven Tages und in Liegepositionen bei nächtlicher Inkontinenz. Die pH-hautneutrale Verteilerauflage und das fortschrittliche Schnelltrocknungssystem mit einem dreilagigen Saugkern gewährleisten Hautfreundlichkeit in der Nacht. Der Auslaufschutz von bis zu 12 Stunden wird durch hochwertiges Material und das zweiteilige Manschettensystem sichergestellt, für eine lange, erholsame Nacht.
Wie Sie MoliCare® Premium Mobile anwenden können Sie sich hier anschauen:
Pflegende Angehörige, die sich Zuhause um ihre Liebsten kümmern, sollten zusätzlich die Haut der Betroffenen im Auge behalten. Besonders bei älteren Menschen, vorwiegend wenn sie bettlägerig sind, kann es zu Hautirritationen am Gesäss und im Genitalbereich kommen.
Die passenden Reinigungs- und Pflegeprodukte für von Inkontinenz betroffener Haut finden Sie unter folgendem Link.
Die verschiedenen Therapieverfahren und hochwertige Inkontinenzprodukte können Ihnen und ihren Liebsten dabei helfen die Nächte wieder trocken zu gestalten, sodass der Bettruhe nichts mehr im Wege steht.